Die Semmeringbahn

Es galt jedoch auch noch ein anderes Problem zu lösen. Eine Dampflokomotive zu finden, die die enorme Steigung über den Semmering überwinden könnte. Zwei Jahre nach Baubeginn wurde ein Wettbewerb für Gebirgslokomotiven veranstaltet. Alle vier vorgestellten Lokomotiven (Bavaria, Vindobona, Wr. Neustadt und Seraing) erfüllten die Anforderungen und waren für die Semmeringtrasse geeignet. Wilhelm von Engerth erhielt den Auftrag, die Pläne der vier Konkurrenz-Lokomotiven aufeinander abzustimmen. Aus diesen Plänen ging die Serie der für lange Zeit typischen Semmering-Lokomotiven hervor. Am 23. Oktober 1853 fuhr zum ersten Mal eine Lokomotive über die gesamte Strecke. Am 16. Mai 1854 befuhren der Kaiser und die Kaiserin die Bahnstrecke, am 17. Juli 1854 konnte die Bahn feierlich eröffnet und dem allgemeinen Personenverkehr übergeben werden. Bis zum heutigen Tag hat sich an der Streckenführung nicht viel geändert, nur der längste Tunnel, der Semmeringtunnel, musste neu gebaut werden. Durch Wassereinbrüche waren Teile des Tunnels einsturzgefährdet und so wurde im Jahr 1952 der neue Tunnel mit einer Länge von 1511,5 m eröffnet.

Die Semmeringbahn überwindet eine, für damalige Verhältnisse unwahrscheinliche Höhendifferenz von 457 m, der höchste Punkt liegt auf 896 m. Die Strecke umfasst rund 41 km, 16 Viadukte (davon mehrere zweistöckig), 15 Tunnels und 100 gemauerte Bogenbrücken beziehungsweise Eisenbahnbrücken. Auf den Einsatz von Stahl und Eisen wurde vom Erbauer vollkommen verzichtet. 1998 wurde die Semmeringbahn vom UNESCO-Welterbe-Komitee zum Weltkulturerbe erklärt, mit der Begründung, dass sie „eine herausragende technische Lösung eines großen physikalischen Problems in der Konstruktion früherer Eisenbahnen repräsentiere“. Zum Gedenken an das Genie der Baukunst des Carl Ritter von Ghega steht ein Denkmal am Bahnhof Semmering. Dieses ist gleichzeitig auch Ausgangspunkt des Bahnwanderweges.

Hier ein Bild vom Kalte Rinne Viadukt, einem der größten auf der ganzen SemmeringbahnKalte Rinne Viadukt

Quelle: www.semmeringbahn.at/geschichte